Kapitel 9

(IX) Anhang

(IX.A) Glossar

Die hier aufgeführten anatomischen Begriffe, Beziehungen und Bezeichnungen sind nicht alle in dieser Arbeit enthalten. Dennoch lagen sie mir alle während der Sichtung der Quellen bzw. während der Verarbeitung zu den vorliegenden Texten häufig vor. Um alle Zusammenhänge verstehen und erläutern zu können, war es für diese Arbeit notwenig, die (meist lateinischen oder griechischen) Namen mit ihrer Bedeutung in Verbindung zu setzen und gesammelt aufzuführen. In diesem Glossar befindet sich darüber hinaus eine kurze Erläuterung der wichtigsten psychischen Krankheiten.

Dieses Glossar ist hilfreich, falls die Bedeutung (oder ggf. die anatomische Lage) der im Text erwähnten Begriffe nicht präsent sein sollte.

(A.1) Richtungs-, Form-, Funktions- und Lagebezeichnungen

afferens

-

hineinführend

anterior

-

der, die, das vordere

caudalis

-

schwanzwärts, siehe cauda*

collateralis

-

seitlich

dexter

-

der, die, das rechte

dorsalis

-

zum Rücken gehörend, rückenwärts liegend

efferens

-

herausführend

externus

-

außen befindlich, außen

fasciolaris

-

zum Band gehörend, bandähnlich

frontalis

-

zur Stirn gehörend

inter

-

zwischen

intermedius

-

zwischen zwei anderen Bildungen liegend

internus

-

innen liegend (im Ggz. zu externus)

intra

-

innerhalb von

lateralis

-

seitlich gelegen (im Ggz. zu medial)

lenticularis

-

zur Linse gehörend, linsenförmig

lentiformis

-

linsenförmig

lobaris

-

zum Lappen gehörend

medialis

-

in der Mittelebene des Körpers gelegen

medianum

-

in der Mittellinie liegend

olfactorius

-

dem riechen dienend

opticus

-

dem sehen dienend

para

-

neben

paraventricularis

-

neben der Kammer liegend (vgl. nucleus paraventricularis)

peri

-

um, herum

post

-

nach, hinter

posterior

-

der hintere (im Ggz. zu anterior)

prae

-

vor

reticularis

-

zum Netz gehörend, netzförmig

sagittal

-

in der von ventral (bauchwärts) nach dorsal (kopfwärts) liegenden Ebene

sinister

-

der, die, das linke

supra

-

oberhalb von

ventralis

-

zum Bauch gehörend, bauchwärts liegend (im Ggz. zu dorsalis)

ventricularis

-

zum ventriculus (s.u.) gehörend

visceralis

-

zu den Eingeweiden gehörend


(A.2) Allgemeingültige neurologische Begriffe

Corpus, Corpora

-

lat. Körper, Abk.: corp.

Lobus, Lobi

-

lat. Lappen, Abk.: lob.

formatio

-

lat. formare – bilden, Bildung, Formation, Abk.: form.

Nervus, Nervi

-

lat. Nerv, Abk.: N.

Nucleus, Nuclei

-

lat. Kern, Abk.: Nuc.

Tractus, Tracti

-

lat. trahere – ziehen, Zug, Strang, Nervenfaserbündel, Abk.: tract.

(A.3) Spezielle neurophysiologische Begriffe

Basalganglien

-

subcorticales Bindeglied zwischen assoziativem und motorischen Cortex*

Bulbus olfactorius

-

Bandkern in der grauen Hirnsubstanz

cauda

-

die im caudalen Abschnitt des Wirbelkanals liegenden Wurzeln der lumbalen und sakralen Rückenmarksnerven

Cerebellum

-

Kleinhirn

Claustrum

-

(lat. claudere – schließen, Schloss, Riegel, Schranke) Teil der Basalganglien*

Colliculus interferior

-

unterer Reflexbogen

Colliculus superior

-

oberer Reflexbogen

Cornu ammonis

-

Horn

Corpus amygdaloideum

-

(gr. amykdale – Mandel) Mandelkern

Corpus gentium laterale (CGL)

-

im Thalamus* gelegen

Corpus mammilare

-

für Emotionen verantwortlicher Teil des limbischen Systems*

Corpus pallidus

-

siehe: Pallidum*

Corpus striatium

-

siehe: Striatum*

Cortex

-

Großhirnrinde, auch motorischer Cortex und sensorischer Cortex

Diencephalon

-

Zwischenhirn

Encephalon

-

(gr. in und Kopf) Gehirn

Formatio hippocampi

-

auch: Hippocampus, Teil des limbischen Systems* (Telencephalons*), codiert Gedächtnisinformationen, auch verantwortlich für Emotionen

Formatio reticularis

-

Teile des Stammhirnes, in der Medulla oblongata und in der Pons

Gyrus cinguli

-

(gr. gyrus – Windung) Teil des limbischen Systems, verantwortlich für Emotionen

Hippocampus

-

siehe: Formatio hippocampi*

Hypophyse

-

(gr. Anhängsel an der Unterseite) Hirnanhangsdrüse, setzt Hormone zur Steuerung von Verhaltensfragmenten frei

Hypothalamus

-

Unterhalb des Thalamus* gelegener Teil des Diencephalons*, misst interne Größen des Organismus (z.B. Temperatur)

limbisches System

-

(gr. limbus – Kreis) den Hirnstamm umwucherndes System mehrerer Abschnitte

Locus coeruleus

-

gelegen in pontiner (Pons*) Formatio reticularis*, wichtig für REM-Schlaf*

Medulla oblongata

-

auch: Mylencephalon, verlängertes Rückenmark, Teil des Stammhirnes

Mesencephalon

-

Mittelhirn, Teil des Stammhirns

Nucleus caudatus

-

(lat. cauda – Schwanz) Wurzeln des lumbalen und Sakralen Rückenmarks

Nucleus endopeduncularis

-

(lat. Adj. von peduncularis – zum Stiel gehörend)

Nucleus interpeduncularis

-

(lat. Adj. von peduncularis – zum Stiel gehörend)

Nucleus lentiformis

-

Linsenkern

nucleus paraventricularis

-

Kern des Hypothalamus neben der dritten Hirnkammer

Nuclei raphé

-

(lat. raphe – Naht) In der Formatio reticularis gelegene für den REM-Schlaf verantwortliche Kerne

Nucleus ruber

-

(lat. ruber – rot) im Mesencephalon* gelegen

Nucleus spinalis nervi trigenimi

-

(ana. trigeminus – aus drei Teilen bestehend)

Nucleus subthalamicus

-

Teil der Basalganglien*

Pallidum

-

auch: Corpus Pallidum, Teil der Basalganglien

Parasympathicus

-

Teil des (autonomen) vegetativen Nervensystems

Pons

-

Brückenhirn, Teil des Stammhirns

Putamen

-

Schale, äußerer Teil des nucleus lentiformis*

REM-Schlaf

-

Schlafzustand, in dem der Mensch träumt, im Gegensatz zu allen anderen (traumlosen) NREM-Schlafzuständen

Retina

-

Rezeptorschicht der Augen

rhinencephalon

-

(gr. rhis – Nase und Encephalon) Riechhirn

Septum

-

Scheidewand

Striatum

-

(lat .Schicht, Decke, Lager)

Stratum moleculare

-

(lat. Stratum – Schicht, Decke Wand)

Striatium

-

(lat. mit Streifen versehen, gestreift), Teil der Basalganglien*

Subiculum des Hippocampus

-

Teil der Basalganglien*

Substantia nigra

-

(lat. nigra – schwarz) – Teil der Basalganglien*

Sympathicus

-

Teil des (autonomen) vegetativen Nervensystems

Telencephalon

-

Großhirn

temporalis

-

zur Schläfe gehören

Thalamus

-

Teil des Diencephalons*, für die Weiterleitung der sensorischen Informationen der Sinnesorgane verantwortlich, sog. Sehhügel

ventriculus

-

hier: Hirnkammer, sonst auch Magen, Herzkammer

 

(A.4) Psychische Krankheiten

(A.4.i) Neurose

Seelisch bedingte Krankheiten, die sich in Symptomen wie Angst, Hemmung, Unsicherheit, Minderwertigkeitsgefühlen, Zwangsgedanken und Haltlosigkeit äußern, werden als Neurosen bezeichnet. Sie sind im wesentlichen auf Unstimmigkeiten zwischen erblicher Veranlagung und den Verhältnissen der vorgefundenen Mit- und Umwelt (Erziehung, soziale Situation, Einstellung der Mitmenschen, usw.) zurückzuführen. Häufig liegen die Ursachen von Neurosen in der Kindheit oder beruhen auf überwältigenden bzw. nicht bewältigten Erlebnissen in dieser Zeit. Neurosen sind keine Geisteskrankheiten, d.h. sie haben nichts mit "Irrsein" oder "Idiotie" zu tun. Man kann sie trotz ihres Namens auch nicht als Nervenkrankheiten bezeichnen. Das Wesen der Neurosen liegt gerade darin, dass bei ihnen in der Regel keine organischen Veränderungen oder Schäden festzustellen sind. Die Behandlung der Neurose gehört zu den Aufgaben eines Psychotherapeuten, der vor allem versucht, die unbewussten Konflikte, die zur Neurose geführt haben, zu ergründen und bewusst zu machen.

(A.4.ii) Psychose / Geisteskrankheit

Psychosen sind sogenannte Geisteskrankheiten. Als Geisteskrankheiten werden im allgemeinen Sprachgebrauch geistig-seelische Störungen bezeichnet, die an dem nicht-normalen Verhalten der betroffenen Person erkannt werden können. Besser spricht man von seelischen Krankheiten und unterscheidet die Psychosen und die Oligophrenien (unterschiedlich stark ausgeprägte Formen des ererbten, angeborenen oder erworbenen Intelligenzmangels – "Schwachsinn")

Die organischen Ursachen der Psychosen sind weitgehend ungeklärt (in einigen Fällen können z.B. Störungen der Nervenfunktionen oder des Hormonhaushaltes verantwortlich gemacht werden). Man versucht experimentell über Psychosen Erkenntnisse zu gewinnen, indem man Psychotomimetika (darunter LSD, rufen beim Gesunden Trugwahrnehmungen und schizophrenieähnliche Zustände hervor) einsetzt. Psychosen im Sinn der klassischen Psychiatrie (endogene Psychose) sind die beiden Formenkreise der affektiven Psychose (manisch-depressives Irrsinn) mit einem Wechsel von "Hochgefühl" und Depression oder "Niedergeschlagenheit" bzw. starkes Vorherrschen der einen oder der anderen seelischen Stimmung und Schizophrenie (sog. Spaltungsirresein, eine chronische Geisteskrankheit, die mit Sinnestäuschungen, Wahnideen und Denkzerfall einhergeht).

(IX.B) Quellenverzeichnis

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Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung / Himmel und Hölle: Erfahrungen mit Drogen (Piper, 161994)

alt.drugs: LSD-FAQ (Internet Newsgroup, 08/1992)

alt.drugs: The Morning Glory FAQ (Internet Newsgroup, 07/1994)

Biologiekurs 12.2: Synapsen, Teil II (Internet, Berufliches Gymnasium Baden-Württemberg, 1999)

Cam Cloud: Acid Trips and Chemistry (Ronin Publishing, 1999)

Christian Rätsch: Jubiläumsschrift - 50 Jahre LSD-Erfahrung (Werner Pieper & The Grüne Kraft, 1993)

Christoph Barth: Drogen- und Arzneimittelabhängigkeit (Internet, Die Krefelder Referate Homepage, 1997)

D.E.A (Drug Enforcement Administration): LSD in the United States (Internet, U.S. Department of Justice, 1998)

de.soc.drogen: Sucht im Käfig – Ratten zeigen Suchtverhalten (Internet, Berliner Morgenpost, 08/98)

Dietmar Winkler: Humane 5-HT-1-Rezeptoren im ZNS (Internet, private Homepage, 05/1998)

Dr. Hermann Römpp: Chemische Zaubertränke (Franck’sche Verlagshandlung Stuttgart W. Keller & Co., 1961)

E.J. Ariens, E. Mutschler und A.M. Simonis: Allgemeine Toxikologie – Eine Einführung (Georg Thieme Verlag, 11978)

Erich Goode: Drugs and the Law (Internet, The Psychedelic Libary Homepage, Social Policy Menu, 1972)

Frank Körner: Die Psychedelische Erfahrung (Internet, 5/1996)

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Günter Witschel: Rausch und Rauschgift bei Baudelaire, Huxley, Benn, Burroughs (H. Bouvier u. Co Verlag Bonn, 1968)

H. Frick, H. Leonhardt und D. Starck: Spezielle Anatomie II: Kopf, Hals, Eingeweide, Nervensystem (Georg Thieme Verlag, 1978)

H. Gutfreund: Kinetics For The Life Sciences – Receptors, Transmitters and Catalysts (Cambridge University Press, 1995)

H. Leonhardt: Histologie, Zytologie und Mikroanatomie des Menschen (Georg Thieme Verlag, 51977)

Hans-Herbert Wellhörner: Allgemeine und systematische Pharmakologie und Toxikologie, Begleittext zum Gegenstandskatalog (Springer Verlag, 21976)

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John Cashman: LSD - "Die Wunderdroge" / "The LSD Story" (Verlag Ullstein GmbH, 1967)

John Pfeiffer: Die lebende Zelle (Rowolth Taschenbuch Verlag GmbH mit frdl. Genehmigung von Time-Life Books, 1969)

K.W. Merz: Grundlagen der Pharmakologie (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 71958)

Lubert Stryer: Biochemie (Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, 1979)

Paul Perry: LSD Psychosis – Clinical Psychopharmacology Seminar (Internet, Virtual Hospital, 1996)

Peter Karlson: Kurzes Lehrbuch der Biochemie (Georg Thieme Verlag, 101977)

Regierungen der BRD: Betäubungsmittelgesetz – BtMG (Internet, mit neuen Anlagen von 1984)

Reinhard Prechtl: Alkaloide-FAQ (Internet, FIDO, 07/96)

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Schmidbauer / vom Scheid: Handbuch der Rauschdrogen (Fischer Taschenbuchverlag, April 31999)

Schmidt und Thews: Physiologie des Menschen (Springer-Verlag, 191977)

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Sobotta / Becher: Atlas der Anatomie des Menschen, Dritter Band (Urban & Schwarzenberg, 171973)

Stefan Silbernagl und Agamemmon Despopoulos: Taschenatlas der Physiologie (Georg Thieme Verlag, 11979)

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W. Forth, Dr. Henschler, W. Rummel: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie (Bibliographisches Institut Wissenschaftsverlag, 21977)

W. Wirth, G. Hecht, Chr. Gloxhuber: Toxikologie Fibel für Ärzte, Apotheker, Naturwissenschaftler, Juristen und Studierende (Georg Thieme Verlag, 1967)

Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch (61. bis 84. Auflage, Walter de Gruyter & Co, 1944)

Winifred Conkling: Find out Secrets of 5-HTP (St. Martin’s Paperbacks, New York, 1998)